Schönes Wetter heute
Hans Thie
Keine Umwege
EINZIGER AUSWEG AUS DEM KLIMAWANDEL - Erneuerbare Energien ohne Wenn und Aber
Selbst in London und wohl auch in Washington beginnt man zu erkennen, dass der Klimawandel kein mysteriöses Ereignis der Natur ist, sondern Konsequenz einer Wirtschaftsweise, die mit dem Feuer spielt. Der für die britische Regierung verfasste Bericht von Sir Nicholas Stern, der vor einer weltweiten Rezession warnt, lässt die Zweifler verstummen, die noch vor kurzem von unbewiesenen Hypothesen sprachen. Der globale, von Menschen gemachte Klimawandel ist eine Realität, die fast alles verändern wird - dieser ersten Lektion energetischer Alphabetisierung kann sich niemand mehr entziehen.
Völlig ungewiss ist dagegen, ob und wann die nun eigentlich fällige zweite folgen wird: Absoluter Vorrang für erneuerbare, emissionsfreie oder zumindest CO2 neutrale Energiequellen und Herabstufung des fossilen Systems zu einem Auslaufmodell. In allen energiepolitischen Entscheidungen Sonne, Wind, Erdwärme und Biomasse als anzustrebenden Normalfall zu setzen und jede neue Investition in Kohle, Öl und Erdgas unter strikten Rechtfertigungszwang zu stellen, wäre die Schlussfolgerung, die allerdings im Moment noch niemand regierungsamtlich auszusprechen wagt. Ermuntert vom Stern-Report spricht Umweltminister Gabriel von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts, der für eine Energiewende zu reservieren wäre, von einer Effizienzrevolution und von einem ökologischen New Deal, der allerdings bei ihm merkwürdig unbestimmt bleibt. Dem schwedischen Beispiel folgend ließe sich dieser Deal ohne weiteres präzisieren: Abschied von den Klimakillern als verbindliches nationales Ziel. (mehr…)